Bernadette füttert die Schafe gerne. Sie macht bereits zum zweiten Mal beim „Schafcoaching“ mit.

Systemische Naturcoachin Daniela Holtz (hinten) fördert Menschen mit Behinderung durch den Umgang mit Schafen.

Mit „Schafcoaching“ durch den Winter

Schafe zu Besuch im Anna-Katharinenstift Karthaus

„Komm, komm!“, ruft Bernadette und streckt ihre Hand mit frischem Heu aus. Sobald die Schafe sich in ihre Richtung bewegen, freut sich die Seniorin und versucht, das wollige Fell zu streicheln. Sechs Schafe weiden derzeit auf einem eingezäunten Gartenstück auf dem Gelände des Anna-Katharinenstift Karthaus. Über fünf Wochen bleiben die tierischen Gäste und erhalten täglich Besuch.

 

Schafcoaching schärft Sinne

„Tiere sind für unsere Bewohnerinnen und Bewohner immer ein besonderes Highlight und wenn sie dann noch so kuschelig und niedlich sind wie die Schafe, ist das immer ein Gewinn“, sagt Bastian Hepprich, Leiter des Freizeitbereichs. Mit dem Einzug der Schafe ist ein Kursangebot des Freizeitbereichs verknüpft. Daniela Holtz, systemische Naturcoachin, bietet ein sogenanntes „Schafcoaching“ an. Zu festen Terminen trifft sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer draußen auf der Wiese. Sie vermittelt Wissen und nimmt Berührungsängste. Diese Art der tiergestützten Pädagogik schärft Sinne, stärkt das Gruppengefühl und das Selbstbewusstsein. Bereits im vergangenen Jahr war sie im Anna-Katharinenstift Karthaus tätig. „Ich finde es total klasse, dass ich wiederkommen durfte. Bei einigen Teilnehmern ist schon eine Entwicklung zu beobachten“, sagt Daniela Holtz, die aus Nordkirchen kommt und mit einem Schäfer aus Lüdinghausen kooperiert. Mit einem Anhänger brachte der Schäfer die sechs Jungtiere zur Karthaus und holt sie in wenigen Wochen auch wieder ab. Mit Wasser und Heu versorgen die Schafe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit tatkräftiger Unterstützung der Bewohnerinnen und Bewohner.

 

Die Schafe sorgen für viel Freude

 

„Letztes Jahr hat ein Schäfchen hat ein Junges bekommen – ein kleines Schwarzes. Wir durften außerdem allen Schafen Namen gegeben und sie füttern“, schwärmt Bernadette. Bereits im letzten Jahr hatte die Bewohnerin beim Schafcoaching mitgemacht und sich dieses Mal direkt erneut angemeldet. Was ihr Besonderes gefallen hat? „Sie haben mir aus der Hand gefressen“, lächelt die Seniorin.

 

Am Donnerstagabend, 26. Oktober, findet erneut ein Coaching statt. Daniela Holtz holt frisches Heu und abrupt setzen sich die sechs Schafe in Bewegung. Ungestüm schubsen sie sich gegenseitig an den Bottich. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lachen auf. Viele beobachten erst, einige trauen sich direkt, über das weiche Fell zu streicheln oder einzelne Schafe mit Heu anzulocken. Steht jemand auf, suchen die Tiere schnell das Weite. Die Kursreihe heißt „Schafe helfen durch den Winter“, da sie Wärme und Geborgenheit ausstrahlen, so die Expertin. Und tatsächlich sitzen alle Beteiligten trotz nasskalter Witterung im Gehege und sind mit voller Aufmerksamkeit bei der Sache.

Ein Programm vereint Theorie und Praxis

 

„Zu jedem Termin bringe ich immer ein kleines Programm rund um das Thema Schaf mit – gerne eine selbstgeschriebene Kurzgeschichte, heute ein Farbspiel. Wir haben auch schon mal ein selbstgedichtetes Lied gesungen“, erzählt Daniela Holtz. Denn Schafe mögen Musik. Dass sie auch Gefühle wie Traurigkeit, Freude und Neugierde erleben und gerne Freundschaften schließen, erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ebenso an diesem Abend. Das Team des Freizeitbereichs ist immer bemüht, für ein abwechslungsreiches Angebot zu sorgen. Toll ist, dass alle die Schafe besuchen und beobachten können und nicht nur die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer.

 

 

 

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