Interview: Das Jubiläumsjahr im Rückblick

Das Anna-Katharinenstift Karthaus feierte in diesem Jahr 100. Geburtstag. Konnten Sie das Ereignis gebührend feiern?

Ja, es gab viele schöne und spannende Veranstaltungen – oftmals kleiner oder in einem anderen Format als geplant. Denn alle Veranstaltungen wurden unter den zu diesem Zeitpunkt gültigen Corona-Regeln durchgeführt. Trotz der Pandemie können wir auf viele schöne Erlebnisse zurückblicken, die sich teils sogar intensiver und persönlicher gestalteten. Unser Jubiläumsmotto „100 Jahre – 100% Mensch“ haben viele Bereiche und Abteilungen aufgegriffen und niedrigschwellige Angebote unterbreitet. Dazu gehörten der Besinnungstag, das Lichterfest, die Jubiläumsschatzsuche, die Auftritte eines Bauchredners und einer Sandmalerin oder auch die Lebkuchenaktion des Bereichs Ehrenamt. Wir freuen uns, dass wir zwei von drei besonderen Mitarbeiterveranstaltungen anbieten konnten. So waren der Kabarettist Thomas Philipzen und das Placebo-Theater aus Münster zu Gast. Der Höhepunkt war sicherlich der Festakt zum Jubiläum mit der Enthüllung der Skulptur von Anna Katharina Emmerick und dem anschließenden Sommerfest. Auch dieser Tag wurde kleiner und im pandemie-konformen Rahmen teilweise mit Live-Übertragung gefeiert.

  

Was waren die größten Herausforderungen?

Wir versuchen in diesen unsicheren Zeiten ein Mindestmaß an Sicherheit für die bei uns lebenden und arbeitenden Menschen zu vermitteln und setzen die Corona-Auflagen sorgsam um. Denn gerade unsere Klientel, mit dem wir arbeiten, benötigt feste Strukturen und Orientierung. Wir haben zudem eine große Verantwortung als Arbeitgeber von rund 670 Mitarbeiter:innen. Aufgrund der sich häufig ändernden Corona-Auflagen wurden und werden unsere Mitarbeiter:innen sehr stark beansprucht. An dieser Stelle nochmals im Namen des gesamten Leitungsteams ein herzliches Dankeschön an unsere Mitarbeiter:innen für ihre tägliches Engagement.

 

Hinsichtlich der Jubiläumsfeierlichkeiten mussten wir immer sehr flexibel reagieren. Eine für das Jubiläum zuständige Arbeitsgruppe war im laufenden Austausch zum geplanten Programm. Immer wieder wurden Veranstaltungen überplant und neu organisiert. Einige mussten natürlich auch abgesagt oder verschoben werden.

 

Also finden in 2022 noch weitere Jubiläumsveranstaltungen statt? Auch öffentlich?

Ja und zum Teil bzw. nach Möglichkeit auch öffentlich. So hoffen wir sehr, dass im nächsten Jahr Karthäuser Winterzauber wieder stattfinden kann. Geplant ist zudem auf dem Gelände eine Lange Tafel, ein open-air Gemeinde-Gottesdienst mit evtl. einem Tag der offenen Tür in den Werkstätten Karthaus sowie eine aus diesem Jahr verschobene Mitarbeiterveranstaltung mit Helmut Sanftenschneider.

 

Warum haben Sie das Jubiläum nicht ganz auf das kommende Jahr verschoben?

Wir wollten damit nach außen und innen ein positives Signal setzten – in den tristen Zeiten schöne Erlebnisse ermöglichen. Damit haben wir auch ein Stück weit den Frust unserer Bewohner:innen aufgefangen, die seit der Pandemie eine Absagenflut nach der anderen erlebten. Aus heutiger Sicht war die Entscheidung richtig. Auch im nächsten Jahr wissen wir nicht, welche Einschränkungen aufgrund der Pandemie auf uns zukommen.

 

Was war Ihr persönliches Highlight im Jubiläumsjahr?

Highlights waren für mich die Entstehung und die Aufstellung der Bronzeskulptur von Anna Katharina Emmerick. Die vielen Gespräche mit dem Künstler Bert Gerresheim und die Entstehungs- und Produktionsschritte der Skulptur zu begleiten, waren für mich eine besondere Erfahrung. Erfreulich waren die sehr positiven Gespräche mit den Sponsoren und deren Begeisterungsfähigkeit und Bereitschaft, sich auf ein solches Projekt einzulassen. Ich glaube, dass diese Skulptur für viele Jahre einen bleibenden Eindruck hinterlässt und schöne Erinnerungen an unser 100-jähriges Jubiläum wecken wird.

 

Wie waren die Rückmeldungen zum Jubiläumsjahr?

Von Gästen, Bewohner:innen und Mitarbeiter:innen haben wir ein äußerst positives Feedback zu den durchgeführten Veranstaltungen und deren Formaten bekommen. Wir sind mit aufsuchenden Angeboten in Kleingruppen und eine engere Zusammenarbeit verschiedener Bereiche neue Wege gegangen. Dieses hat z. B. im Rahmen des Sommerfestes sehr großen Anklang gefunden. An diesem Tag sind drei Musikbands über das Gelände gezogen und haben im Grunde vor den Häusern gespielt. Alle Aktionen tagsüber, wie auch das abendliche Grillen, fanden in den Gruppen statt. Das hatte den positiven Effekt, dass die Hektik einer Großveranstaltung vermieden wurde. Auf der anderen Seite war es uns aber leider nicht möglich, das Fest als große Hausgemeinschaft zu erleben. Dennoch sind die Bereiche Wohnen und Arbeiten weiter zusammengerückt. Aufgrund der Coronapandemie halfen Mitarbeiter:innen in den letzten beiden Jahren verstärkt bereichsübergreifend oder auch bei verschiedenen Events aus.

Sehr gute Rückmeldungen erhielten wir zu unseren Mitarbeiterveranstaltungen. Die humorvollen Auftritte sind auf großes Interesse gestoßen. Wir freuen uns auf die dritte Veranstaltung im Mai des nächsten Jahres.

 

Bei einem runden Geburtstag lohnt sich immer auch der Blick nach vorn: Womit beschäftigt sich das Anna-Katharinenstift Karthaus in den kommenden Jahren / Wie stellt sich die Einrichtung für die Zukunft auf?

Wir arbeiten an der nächsten Stufe der Einführung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) und den geforderten Leistungsbeschreibungen. Die Weiterentwicklung unserer Wohnangebote und neuer Wohnformen bilden weitere Schwerpunkte. Wir werden dem extremen Fachkräftemangel mit internen und externen Maßnahmen begegnen und wollen uns weiter als attraktiver Arbeitgeber profilieren. Geplant ist die Einführung einer Mitarbeiter-App, um unsere interne Kommunikation zu verbessern. Ein weiterer wichtiger Punkt wird die Klimaanpassung im Anna-Katharinenstift Karthaus sein. Wir planen, Fotovoltaikanlagen zu errichten. Durch den Betreiber der Biogas-Anlage wurde bereits Ende dieses Jahres das bestehende Blockheizkraftwerk (BHKW) durch ein neues und leistungsstärkeres BHKW ersetzt. Zum Klimaschutz zählt auch das Thema „Gesundes Essen“, mit dem wir uns verstärkt beschäftigen werden.

 

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Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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