„Den habe ich ganz alleine gemacht“, sagt Uschi Schönefeld und zeigt einen kleinen Handschmeichler aus Holz. Ordentlich mit Schmirgelpapier bearbeitetet, verwandelte sich ein Holzzylinder in ein glattes Oval– gedacht als „Wohlfühl-Begleiter“. Während des Besinnungstages am Mittwoch, 10. April, im Anna-Katharinenstift Karthaus nahmen Bewohner, Werkstattbeschäftigte und Mitarbeiter an rund 30 Angeboten zum Thema „Pass gut auf!“ teil. „Vor einigen Jahren habe ich am Besinnungstag ein Holzkreuz gestaltet. Das hängt noch immer in meinem Zimmer an der Wand“, erzählt Uschi Schönefeld.

Einmal inne halten, den Alltag hinter sich lassen und sich neuen Impulsen öffnen – das sind häufige Ziele von Tagen der Besinnung oder so genannten Exerzitien. Jedes Jahr findet im Frühjahr im Anna-Katharinenstift Karthaus ein Besinnungstag statt. Dieser hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert. „Früher war der Tag sehr streng geregelt und es wurde viel gebetet. Heute stehen die Freude und das Miteinander im Vordergrund der Unternehmungen“, erzählt Ferdi Schilles, Leiter der Seelsorge im Anna-Katharinenstift. Das aktuelle Motto „Pass gut auf!“ orientierte sich an dem Jahresthema der Einrichtung „Achtsamkeit“. Durch die unterschiedlichen, übergreifenden Aktionen kamen Bewohner und Beschäftigte in den gemeinsamen Austausch und lernten Neues kennen.

So besichtigten einzelne Gruppen das Wasserwerk Coesfeld, die Bruder Klaus Kapelle und den Barfußgang in Tilbeck, die Polizeistation und den Rettungsdienst. Außerdem ging es zur Planwagenfahrt sowie auf Erkundungsreise in den Wald und in die nähere Umgebung. Bei einer Schnitzeljagt schauten Bewohner und Mitarbeiter, was am Wegesrand wächst und wie es sich anfühlt. Einige „Proben“ wurden eingesammelt und der Jutebeutel füllte sich schnell mit Löwenzahn, Steinchen, Stöckchen und Gräsern. „Bei uns soll ein Thema erfahrbar werden. Je nach Fähigkeit des Teilnehmenden müssen unterschiedliche Sinne angesprochen werden. Das ist ganz spannend“, sagt Ferdi Schilles. Beim Traumfänger und Knautsch-Bälle basteln oder beim Abbilden der vier Elemente konnten sich die Gruppenteilnehmer kreativ auslassen.

Sämtliche Angebote wurden von den Mitarbeitern aus dem Wohnbereich und aus den Werkstätten gestaltet. Für alle Beteiligten ist es immer ein ereignisreicher Tag, der mit einem kleinen Gottesdienst zur Einstimmung startet und auch endet.