„Es war uns wichtig, als Gemeinschaft an der Kundgebung teilzunehmen und ein Zeichen zu setzen“, sagte Josef Kuhlmann, Kaufmännischer Leiter des Anna-Katharinenstift Karthaus. Rund 70 Personen, darunter Bewohner, Mitarbeitende sowie das gesamte Leitungsteam, fuhren nach Düsseldorf zur landesweiten Protestaktion „NRW bleib sozial“.
Die Veranstaltung wurde von der Freien Wohlfahrtspflege NRW organisiert, einem Zusammenschluss von gemeinnützigen Spitzenverbänden wie z. B. AWO, Caritas und DRK. Es versammelten sich 32.000 Menschen aus ganz NRW, die sich für den sozialen Bereich in der Gesellschaft einsetzten. Hintergrund des Protests ist der aktuelle Haushaltsentwurf 2025 der NRW-Landesregierung, der Kürzungen in Höhe von 83 Millionen Euro bei zahlreichen sozialen Diensten und Angeboten vorsieht.
Alle Teilnehmenden waren beeindruckt von der Menschenmenge und der kraftvollen Atmosphäre. „Die Demo ist richtig wichtig und ich möchte dabei sein“, sagte Nadine. Manuel betont: „Ich mache mit, weil es blöd ist, dass Gelder gestrichen werden. Mir gefällt die Stimmung, die auf der Bühne gemacht wird, richtig gut.“
Michaela Konradt, Leiterin der Bereiche Wohnen, resümiert: „Es war gut, dass wir uns gezeigt haben. Gerade für soziale Arbeit fehlt die Wertschätzung. Konsequenzen aus der politischen Entscheidung wären, dass Projekte für Menschen mit Behinderung wie Inklusion und Beratungsleistungen gekürzt werden. Ein großes Lob geht an die Gruppe. Alle haben sich darauf eingelassen und gut mitgemacht.“
Denn nach der Kundgebung ging es für die Gruppe zu Fuß und mit der U-Bahn zurück zum Bus, der außerhalb parken musste. Das entpuppte sich als kleines Abenteuer, da zur Gruppe auch Rollstuhlfahrer gehörten sowie Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind. „Ich bin noch nie U- oder Straßenbahn gefahren“, sagt Nadine B., die für den Ausflug ihren modernen Elektrorolli gegen den Aktivrolli tauschen musste. Am Bus gab es Schnitzel im Brötchen und Muffins zur Stärkung.