„Das geht uns alle an“
„Das lassen wir uns nicht gefallen! Alle Menschen sind gleich!“, sagt der Bewohnerbeirat des Anna-Katharinenstift Karthaus zu den Aussagen des AfD-Politikers Björn Höcke. Der Beirat ruft zu einer großen Protestaktion am Montag, 16. Oktober, um 15 Uhr, im Innenhof der Einrichtung, Weddern 14, auf. Alle Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, gemeinsam ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Von der Menschenmenge soll eine Drohne ein Foto machen, das in den sozialen Netzwerken veröffentlicht und sicherlich oft geteilt wird.
Im Sommerinterview mit den Parteien sagte Björn Höcke von der AfD unter anderem, dass Inklusion in der Bildungspolitik beendet werden sollte. Verbände und Vereine sind alarmiert. „Das geht uns alle an! Es ist mehr als ein Alarmzeichen (…) Abwertung und Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung sind in der AfD längst zum Programm geworden, genauso wie die Abwertung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Glaubens oder ihrer selbstbestimmten geschlechtlichen Identität. Wir lassen nicht zu, dass Ideologien der Ungleichwertigkeit von Menschen weiter Raum greifen, die an die dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte erinnern. Wir rufen die Zivilgesellschaft auf, sich der Gefahr, die von einer solchen Agenda für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft ausgeht, gemeinsam und entschlossen entgegenzustellen“, heißt es in einem Positionspapier des Paritätischen Gesamtverbandes mit dem Projekt www.vielfalt-ohne-alternative.de.
Im Anna-Katharinenstift Karthaus setzen sich die Mitglieder des Beirat Wohnen für die Belange der Bewohnerinnen und Bewohner ein und sind stets mit dem Leitungsteam im Austausch. Darüber hinaus beschäftigen sie sich mit aktuellen Themen, die Menschen mit Behinderung betreffen. Die Aussagen der AfD haben die Beiratsmitglieder entsetzt und dazu ermutigt, sich entschlossen dagegen zu stellen. Nun hoffen alle auf große Unterstützung der Mitbürgerinnen und Mitbürger. Wer möchte kann zur Protestaktion Plakate, Luftballons, Tücher oder ähnliches mitbringen. Das Wichtigste ist, dass sich viele Menschen beteiligen und somit zeigen: „Wir gehören alle zusammen. Wir sind gegen die Aussagen der AfD!“